All die, die Kinder haben, und sicherlich auch alle, die keine Kinder haben, werden sie kennen, die großartigen Kinderlieder, die tagein, tagaus im Kinderzimmer und auf Radio Teddy zu hören sind. Der Markt wird immer größer, und die Umsätze steigen Jahr für Jahr.
Es ist unbestritten, dass es schöne und sinnvolle Kinderlieder gibt. Auch sind sie wichtig für die musikalische Früherziehung, und um Wissen zu vermitteln. Man freut sich auch (zumindest meistens) als Elternteil, wenn die Kids einem ein Lied vorsingen, welches sie im Kindergarten oder in der Grundschule erlernt haben. Wenn die eigene Tochter auf dem Gymnasium ist, verhält sich das ein wenig anders. Jedoch ist dies ein gesondertes Thema.
Zurück zu den Kinderliedern. In der Regel sind sie so geschrieben, dass einem Melodie und Text den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gehen. Da erwischt man sich dann schon mal dabei, dass man am U-Bahnhof mit der Rolltreppe fährt, und „Rolltreppe runter, Rolltreppe empor“ vor sich hinsummt, einfach erschreckend. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob die Musikindustrie eigentlich weiß, was sie uns damit antut. Für alle die, die das nicht nachvollziehen können, hier meine Top 5 der nervigsten Kinderlieder (Stand heute! – klickt auf das jeweilige Bild, um die Songs zu hören):
Platz 5: Rolf Zuckowski – In der Weihnachtsbäckerei
Ich weiß, viele werden jetzt sagen, das ist doch ein tolles Lied. Mag sein. Aber nach zwei Kindern in der Kita und in der Grundschule, ertrage ich es einfach nicht mehr. Insbesondere wenn Dich Deine Kinder noch im März fragen, ob Du nicht das schöne Lied mit ihnen singen möchtest. Es hilft auch nichts, dieses Lied in volkstümlichen Musiksendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufzuführen. Im Gegenteil. Hier eine besonders denkwürdige Darbietung mit Florian Silbereinsen und Rainer Callmund.
Platz 4: Wise Guys – Die Piraten
„Die Piraten, die Piraten, essen heute lecker Gurken und Tomaten.“ A capella Songs sind in der Kinderliederbranche sehr beliebt. Und musiktechnisch mag das sicherlich auch ein anspruchvolles Lied sein. Aber es nervt abgrundtief, spätestens nach dem dritten Hören!
Platz 3: herrH – Emma die Ente
Dieser Song hat solch ein Ohrwurm-Potenzial, dass er kaum zu ertragen ist. Spätestens nach 10 Sekunden gehen einem dieser Disco-Rhythmus und der Refrain nicht mehr aus dem Kopf. Wenn dazu eine Freundin der Tochter noch Emma heißt, hat man als Elternteil sowieso verloren. Eigentlich ist es auch völlig egal, ob man von herrH „Emma, die Ente“ oder Songs wie „Ich bin ein Pinguin“, „Raffi, die Giraffe“ oder „Der Elefantenfunk“ hört, es klingt alles gleich. Gut, das unterscheidet ihn jetzt nicht wirklich von den Flippers, Helene Fischer oder Modern Talking (falls die noch jemand kennt).
Platz 2: PULCINO PIO – Das Kleine Küken Piept
Die Einnahme von Drogen bei der Porduktion von Kinderliedern scheint ein gängiges Mittel zu sein, um das, was man da produziert, ertragen zu können. Anders ist es für mich nicht zu erklären, wie man diesen Song produzieren kann, ohne einen bleibenden Schaden davonzutragen. Diesen Song gibt es in vielen Sprachversionen, und er wurde in vielen Ländern veröffentlicht. Die einhellige Meinung ist, dass er auf Deutsch am Besten klingt. Nun ja, was soll ich dazu noch sagen?
Platz 1: Bummelkasten – Rolltreppenmax
Zu dem Song sage ich einfach mal nichts. Lasst ihn einfach selbst auf euch wirken! Am besten vier bis fünf mal hintereinander laut anhören. Und dann versuchen, eine sinnvolle Kommunikation mit anderen Menschen zu führen. Viel Spaß.
Eines möchte ich hier noch loswerden. Dies ist meine ganz persönlich Sicht auf diese Songs. Wie schon erwähnt gibt es viele tolle Kinderlieder, die pädagogisch wichtig sind. Aber auch diese Songs nerven, wenn man sie auf Dauer ertragen muss. Hier zum Abschluss das Beispiel „Die Räder vom Bus“. Darin heißt es auch noch „…stundenlang“.
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