Koniferen fürs Büro

Tanne, Eibe, Lärche, Fichte, Lebensbaum oder Wacholder – manche Gartenbesitzer finden Koniferen eher langweilig. Jedoch sind sie immer grün und auch schön anzusehen. Überrascht bin ich jedoch, dass Koniferen inzwischen auch den Einzug in den Büroalltag gehalten haben. „Gib das mal dem Müller, der ist echt eine Konifere auf dem Gebiet“, rief mir früher mal eine Kollegin zu. Nachdem ich zu Beginn noch sehr gelacht hatte, stellte sich schnell heraus, dass die gute Frau keine Koryphäe im Gebiet der Redewendungen gewesen ist.

Aber „Schwamm beiseite“, denn dieses Phänomen ist inzwischen sehr verbreitet. Immer wieder hört man eine Kombination von Redewendungen oder Aussprüchen, bei denen mir die „Hutschnur platzt!“ Aber man muss natürlich vorsichtig sein, und darf nicht „alles über einen Hut scheren„, zumal, wenn gerade kein Kamm in der Nähe ist. Die Sprache entwickelt sich kontinuierlich weiter, denn wie ich bei Recherche für den Artikel gelernt habe, darf einem inzwischen die Hutschnur tatsächlich platzen. Ich dachte immer, die Hutschnur reißt und der Kragen platzt. So steht es auch noch im Duden, aber irgendwann „ist der Zeitpunkt einfach reif“ für Veränderungen.

Manchmal hört man Dinge, die einem „wie spanische Dörfer“ vorkommen, und dabei ist man selbst derjenige, der etwas nicht weiß bzw. sich in Böhmen nicht auskennt. Dennoch – und „da liegt der Hase begraben“ – ist es wichtig, nicht „den schwarzen Peter an die Wand zu malen„, sondern optimistisch in die Zukunft der deutschen Sprache zu schauen. Aber man muss das Thema immer mal wieder „aufs Tablett bringen!

Für alle die, die bei so viel Pedanterie bzw. Malapropismus jetzt „fast zur Salzsäure“ erstarren: keine Angst, auf die biblischen Verhältnisse von Sodom und Gomorrha wird an dieser Stelle nicht weiter eingegangen. Wer jedoch auch ein Gespür für falsche Redewendungen hat, der „rennt bei mir offene Ohren ein“, und kann diese gerne in einem Kommentar ergänzen.

Quellen:
Eigene Erfahrungen und Zwiebelfisch (Sebastian Sick)
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Jahrgang 1974, im Sog der Großstadt mit verrückten Typen; im Bann des Basketballs von ALBA Berlin; im offenen Diskurs mit den Medien und deren Protagonisten - immer mit eigener Meinung, mal glücklich und zufrieden, mal fassungslos und erschrocken...

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