Freitagmorgen. Der Wecker klingelt um 4:45 Uhr. Ich muss nach Frankfurt zu einem Kundentermin. Gut schlafen geht anders, aber egal. Als ich um 5:20 Uhr das Haus verlasse, muss ich feststellen, dass es verdammt kalt ist. Also rein ins Auto und ab zum Flughafen.
Gegen 6:40 Uhr sitze ich im Flieger. Okay, dass es mit einem Start um 6:45 Uhr nicht mehr klappen wird, ist mir inzwischen auch klar. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, der Termin ist ja erst um 10 Uhr.
„Der A321 ist ein Flugzeug mit nur begrenztem Stauraum“, tönt es aus den Lautsprechern. Ein lieb gemeinter Hinweis der Stewardess, aber das bekommt man als Fluggast ehrlich gesagt relativ schnell selbst mit.
Kurze Zeit später meldet sich der sichtlich genervte Pilot: „Es sind alle da, bis auf zwei. Deren Gepäck wird jetzt in der Maschine gesucht. Vorher können wir nicht los. Das kann dauern. Unser Slot für den Start geht bis 7:15 Uhr. Und enteist müssen wir auch noch werden.“ Na toll, aber gut, dann schlafe ich eben eine Runde. Doch an Schlafen ist nicht zu denken.
Ich sitze in Reihe 36, und es sind nur noch zwei Reihen hinter mir bis zum Raum der Kabinencrew. Dort haben sich drei Stewardessen zusammengefunden, denn es gibt ja jetzt nichts für sie zu tun. Man kann sich also über die Dinge des Alltags austauschen.
„Guck mal, diese tollen Schuhe habe ich mir neu gekauft.“
„Ach, zeig mal die Sohle. Toll!“
„Ja, und die sind so bequem. Die gibt’s bei Deichmann.“
„Echt?“
„Ja, stell Dir vor, ich wusste gar nicht, dass die so etwas haben.“
Ich erwische mich dabei, wie ich kurz überlege, welche Produkte Deichmann stattdessen verkauft, aber da geht es auch schon weiter.
„Haben die ein Fussbett?“
„Ja, haben sie. Und sie haben nur 31 Euro gekostet.“
„Das ist ja ein Schnäppchen. Und sie passen so gut zu Deiner Hose.“
„Findest Du? Die habe ich nur ganz selten an. Nur auf Kurzstreckenflügen und wenn es sehr, sehr kalt ist.“
Ich fühlte mich angesprochen und bin kurz davor, aufgrund meiner Erfahrung von heute früh, zumindest die Aussage zur Temperatur zu bestätigen. Aber da wechselt das Gesprächsthema auch schon auf Strumpfhosen, und ich halte mich erst einmal zurück.
„Diese Strumpfhosen sind fantastisch. Die ziehen so gut wie nie Laufmaschen.“
„Oh, von welcher Marke sind die denn?“
Es wird eine Marke genannt, die ich mangels eigener Erfahrung nicht kenne und mir deswegen auch nicht gemerkt habe.
„Na, da muss ich in Frankfurt gleich mal gucken, ob ich die bekomme.“
„Das kannst Du mir bitte gleich welche mitbringen – die Blickdichten.“
Hinter mir (es gab ja noch zwei Reihen) raunt eine junge Frau ihre Freundin an: „Mich würde mal interessieren, welche Tampons sie benutzen.“ Und die Freundin antwortet: „Ja schon, aber ob sie die bei Deichmann bekommt?“
(Nicht-) Fliegen kann so schön sein…
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